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Donnerstag, 18. Oktober 2018
Am 9. September 2018 ereignete sich bei der Straßenbahn Cottbus ein Auffahrunfall, bei dem zwei Tatrawagen teilweise erheblich beschädigt wurden. Weil auch in Cottbus Neufahrzeuge noch einige Jahre auf sich warten lassen, müssen beide Fahrzeuge instand gesetzt werden. Rahmenteile für die verunfallten Wagen (Cottbuser Tw 140 und 147) werden vom Frankfurter KT4DM 222 verwendet.
Im Dezember 1987 wurde der KT4D 222 mit der Eisenbahn aus der tschechoslowakischen Hauptstadt Prag angeliefert. Er gehörte zur ersten Serie von 22 Tatrabahnen, die Frankfurt 1987 erhielt. Seine ersten Einsätze hatte er im Jahr 1988. 1994 wurde Triebwagen 222 einer Modernisierung unterzogen. Am 1. Februar 2012 wurde er abgestellt und fortan zur Ersatzteilbeschaffung für andere Tatrawagen ausgeschlachtet. Die Reste des Fahrzeugs wurden am 18. Oktober 2018 per Tieflader nach Cottbus gebracht, wo sie für den Wiederaufbau der verunglückten Cottbuser Wagen verwendet werden. Damit verbleiben 17 (von einst 34) Tatrawagen in Frankfurt, 15 davon sind einsetzbar, zwei weitere Wagen seit Jahren abgestellt.
Schon einmal zuvor konnte ein jahrelang abgestellter und weitestgehend ausgeschlachteter Frankfurter KT4D für den Wiederaufbau eines Unfallwagens in einer anderen Stadt verwendet werden. Ende 2002 ging der KT4D-Tw 234 (Baujahr 1990, abgestellt 1997) nach Prag, wo mithilfe Frankfurter Wagenteile der verunfallte Geraer Triebwagen 362 wieder aufgebaut werden konnte. Dessen Wagenkasten hatte sich bei einem Unfall verzogen.