Neue Wagen f
Donnerstag, 28. Februar 2002

Beim Abladen im Depot Neuberesinchen
Beim Abladen im Depot Neuberesinchen

Beim Abladen im Depot Neuberesinchen
Beim Abladen im Depot Neuberesinchen

Die Museumswerkstatt Frankfurt (Oder) hat innerhalb einer Woche zwei Triebwagen von der Straßenbahn Naumburg übernommen. Am 21.02.2002 kam ein sogenannter LOWA-Wagen, am 28. Februar ein weiterer Gotha-Wagen in den Bestand des Frankfurter Vereins. LOWA-Wagen waren die ersten Neubaustraßenbahnwagen der DDR, deren Prototyp 1951 auf der Leipziger Frührjahrsmesse vorgestellt wurde. Frankfurt erhielt 1955/1956 insgesamt drei Triebwagen und sieben Beiwagen.

Der 2002 aus Naumburg übernommene Wagen wurde 1955 fabrikneu nach Stralsund geliefert. Mit der Einstellung des Straßenbahnbetriebes in Stralsund im Jahre 1966 wurden alle nach dem Krieg neu gebauten Wagen nach Gera abgegeben, so auch der Tw 13 II, der in Gera die Wagennummer 136 trug. Vor seinem Einsatz in Gera wurde der Wagen durch die Hauptwerkstätten der Leipziger Verkehrsbetriebe in Leipzig-Heiterblick zum Einrichtungswagen umgebaut. Im Jahr 1991 wurde der Wagen schließlich nach Naumburg abgegeben. Dort war sein Einsatz als Tw 28 allerdings schwierig, denn nach der Wende wurden Teile der Ringstraßenbahn abgebaut. Da es auf der Reststrecke keine Wendeschleifen gab, konnte der Einrichtungswagen kaum eingesetzt werden. Weil sich die Geschichte des ehemaligen Frankfurter Wagens 38 II und des ehemaligen Stralsunder Wagens 13 II ähnelt (beide Baujahr 1955, beide später zum Einrichtungswagen umgebaut), wurde der aus Naumburg übernommene Wagen 28 in Frankfurt als Tw 38 V bezeichnet. Anfang 2008 war seine Aufarbeitung in Frankfurt abgeschlossen. Seitdem ist der Wagen als historisches Fahrzeug im Einsatz.

Der zweite Neuzugang ist ein alter Bekannter auf Frankfurts Gleisen, der Triebwagen 29 II. Dieser 1958 gebaute Wagen vom Typ T57 kam 1968 aus Halle (Saale) und war bis 1995 in Frankfurt im Linieneinsatz. Am 28.04.1995 ging er als Triebwagen 35 nach Naumburg um die dortige Straßenbahn am Leben zu erhalten und einen Betrieb zu ermöglichen. Da in Naumburg bei diesem Fahrzeug keine Hauptuntersuchung möglich war, wurde der Wagen nun wieder nach Frankfurt abgegeben, wo er am 28.02.2002 eintraf.