Chronicle 1995 - 1999
31 Dec 1999
Chronik 1995 - 1999 | Historia od 1995 do 1999 roku
Ampel an Hafenbahn-Kreuzung
Januar 1995
An der Kreuzung Berliner Straße / Herbert-Jensch-Straße geht eine neue Ampelanlage in Betrieb. An dieser Stelle kreuzt die Straßenbahn auch die Gleise der so genannten Hafenbahn. Die Anlage ist mit einer Vorrangschaltung für die Straßenbahn ausgestattet. Erst seit 1993 ist die Straßenbahnstrecke an dieser Stelle zweigleisig. Die Hafenbahn stellte im Dezember 1999 ihren Verkehr ein.
KT4DM mit abweichender Farbgebung
Mittwoch, 1. Februar 1995
Der an diesem Tag von der Modernisierung aus Mittenwalde zurückgekehrte KT4DM 226 ist im Unterschied zu den anderen Fahrzeugen nicht in den Farben der SVF sondern komplett weiß lackiert. Er erhielt eine Totalreklame für den Optikdiscounter Fielmann. Diese Werbung behielt der Wagen bis Anfang 2005, als er die neue hellgrüne Farbgebung der Stadtverkehrsgesellschaft erhielt. Wagen mit Totalreklame gab es Anfang 1995 seit über zwei Jahren nicht mehr.
Anschlusstaxi nach Markendorf
Montag, 6. Februar 1995
Wegen des geringen Fahrgastaufkommens in Richtung Markendorf endet die Straßenbahnlinie 4 ab 20 Uhr bereits an der Kopernikusstraße. Im Anschluss wird ein Taxi eingesetzt. Bis April will man sehen, ob dieses Angebot ausreichend ist und ob man damit Einsparungen erzielen kann. Tatsächlich blieb die kundenunfreundliche Betriebsform über Jahre erhalten.
Dritter Niederflurwagen eingetroffen
Dienstag, 21. Februar 1995
Der dritte Niederflurwagen vom Typ GT6M, Tw 303 (Baujahr 1994), trifft in Frankfurt ein. Am 20. April 1995 ging der Wagen zu Vorführzwecken nach Cottbus. 1995 fand in Cottbus die Bundesgartenschau statt und der Wagen absolvierte gemeinsam mit Niederflurwagen aus anderen deutschen Städten Linienfahrten auf den Cottbuser Linien 2 und 4. Schlussendlich entschied man sich in Cottbus gegen die Beschaffung fabrikneuer Niederflurwagen. Der Cottbuser Verkehrsbetrieb rüstete stattdessen modernisierte KT4D mit einem niederflurigen Mittelteil nach. Am 28.07.1995 traf Wagen 303 wieder in Frankfurt ein. Bereits im zweiten Halbjahr 1994, also vor seiner Zeit in Frankfurt, weilte Wagen 303 als AEG-Vorführwagen 600 unter anderem in Jena.
Letzte Gotha-Wagen au
Freitag, 28. April 1995
Der Gotha-Triebwagen 29Ⅱ (Typ T57, Baujahr 1958) geht zur Straßenbahn Naumburg und wird dort in den folgenden Jahren als Tw 35 eingesetzt. Im Jahr 2002 kam dieser Wagen zurück nach Frankfurt und wird seitdem von der Museumswerkstatt Historische Straßenbahnen e.V. betreut.
Zeitgleich werden die letzten Gothawagen aus dem Verkehr genommen und verschrottet. Nach dem Abschluss der Modernisierung von 29 KT4D werden zweiachsige Wagen nicht mehr benötigt. Die Gotha-Triebwagen 32Ⅱ und 35Ⅱ werden zu Arbeitswagen umgebaut. Nach 97 Jahren endet der Einsatz von Zweiachsern im Linienverkehr.
Gleisbau Bahnhofstra
Montag, 26. Juni 1995
Dreizehn Jahre nach seinem Einbau im Jahr 1982 wird ein Herzstück der Frankfurter Straßenbahn erneuert: das Gleisdreieck Heilbronner Straße/Bahnhofstraße. Die Kreuzung gehört zu den am stärksten befahrenen Abschnitten; bis auf die Linie 7 berühren alle Straßenbahnlinien die Kreuzung. Entsprechend groß sind die Auswirkungen auf den Linienverkehr. Es werden das Gleisdreieck und jeweils etwa 30 Meter Anschlussgleis in alle drei Richtungen erneuert, neue Weichen eingebaut und eine Ampelanlage mit Vorrangschaltung für Bus und Bahn errichtet.
26. Juni - 16. Juli
In der ersten Bauphase wird das Gleisstück und die Weichen in der Heilbronner Straße westlich der Kreuzung saniert. Betroffen sind die Straßenbahnlinien 2 und 5, sowie der Auto- und Busverkehr. Da die Buslinien A und B (heute 980 und 981) damals aus Richtung Baumschulenweg zum Bahnhof noch die Haltestelle Bardelebenstraße (heute Kleist Forum) anfuhren, wurden sie über die Dresdener Straße (heute Dresdener Platz) umgeleitet. Linie 5 wird eingestellt. Linie 2 fährt tagsüber im 15-Minuten-Takt, abends alle 20 Minuten, im Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Messegelände und Franz-Mehring-Straße. Die anderen Linien fahren in dieser Phase noch unverändert.
17. Juli - 2. August
Nun werden Gleise und Weichen am östlichen Ende des Gleisdreiecks erneuert. Betroffen sind die Linien 1, 2, 3, 4, 6 und die Buslinien A (heute 980), B (981), D (983), F (984), G (985) und H (986). Bei der Gelegenheit wird die Haltestelle Platz der Republik (heute Zentrum) behindertengerecht umgebaut. Die Bahnsteighöhe beträgt nach dem Umbau 23 cm, die Bahnsteige wurden von etwa 100 Meter auf 70 Meter gekürzt. An den Enden entstehen stufenlose Rampen.
Die Straßenbahnlinien 2, 3 und 6 werden vorübergehend eingestellt. Die Linie 1 verbindet die beiden Streckenäste zur Lebuser Vorstadt und zum Stadion miteinander. Seit dem späteren Umbau der Kreuzung am Platz der Republik wurden Weichen und Gleise so geändert, dass diese Linienführung heute nicht mehr möglich ist. Die Linie 4 fährt vom Messegelände nach Markendorf, mit Zusatzfahrten bis zur Kopernikusstraße. Linie 5 wird wieder eingeführt und fährt auch abends und am Wochenende, weil die Linie 1 während dieser Bauphase Neuberesinchen nicht erreicht. Linie 7 fährt unverändert.
3. August - 20. August
In der letzten Phase werden Gleise und Weichen am südlichen Ende der Bahnhofstraße erneuert. Dabei werden die neuen Gleise zur Schallreduzierung mit Gummi ummantelt. Die Linien 3, 4 und 5 entfallen, Linie 1 fährt vom Messegelände zur Lebuser Vorstadt, Linie 2 vom Messegelände zum Stadion. Linie 7 fährt auch abends und am Wochenende. Sie übernimmt an der Johann-Eichorn-Straße den Anschluss von und zur Linie 6 in die Innenstadt.
Zwischen Neuberesinchen und der Baustelle in der Bahnhofstraße pendelt die Linie 6. Zum Einsatz kommen sogenannte Heck-an-Heck-Traktionen. Die Wagen 223-226, 228 und 229 haben die entsprechenden technischen Voraussetzungen. Seit der Ausmusterung der letzten Gotha-Wagen wenige Wochen zuvor, stehen echte Zweirichtungswagen nicht mehr zur Verfügung. Die Haltestellen Große Oderstraße und Oderturm werden in dieser Bauphase nicht bedient.
Fahrplanwechsel 1995
Montag, 21. August 1995
Fahrplanheft 1995
Die Gleisbauarbeiten am Gleisdreieck Bahnhofstraße sind abgeschlossen, ein neuer Fahrplan für die Straßenbahn- und Buslinien erlangt Gültigkeit. In den Linienwegen ändert sich zum vorherigen Fahrplan vom 01.08.1994 nichts. Auch die Betriebs- und Taktzeiten bleiben unverändert. Lediglich der abendliche Taxiverkehr zwischen Markendorf und der Kopernikusstraße, der bereits seit 6. Februar 1995 durchgeführt wird, stellt eine Änderung dar. Die Haltestelle Platz der Republik wurde in Zentrum umbenannt, der Endpunkt Große Oderstraße in Europa-Universität.
Fahrplan Stadtverkehr 1995/96
(21.08.1995-01.06.1996)
Straßenbahn: Auf den Tramlinien wird weiterhin von 4:30 bis 20 Uhr (Sonnabend und Sonntag bis 18 Uhr) im 15-Minuten-Takt, danach bis ca. 22:30 Uhr im 20-Minuten-Takt gefahren, dann bis gegen Mitternacht alle 40 Minuten. Die volle Betriebszeit über im Einsatz sind die drei Hauptlinien 1, 2 und 4, die Linien 3, 5 und 6 fahren zusätzlich Montag bis Freitag im Tagesverkehr, Linie 7 nur Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten. Zu diesem Zeitpunkt zeichnet sich bereits ab, dass für die fünf überzähligen KT4D 230-234 kein Käufer zu finden sein wird. Da die neuen Weichen am Gleisdreieck Bahnhofstraße nur mit einer so genannten IMU-Steuerung schaltbar sind, welche die nicht modernisierten KT4D nicht besitzen, können die Wagen sinnvoll nur noch auf der Linie 7, und somit nur noch in den Hauptverkehrszeiten Montag bis Freitag eingesetzt werden.
Stadtbus: Auch beim Bus bleibt vieles gleich. Neu ist, dass abends und am Wochenende auch hier Leistungen mit Linientaxis erbracht werden. Auf den Linien C (heute 982) und F (984) betrifft das einzelne Fahrten in Tagesrandlage am Wochenende. Auf Linie D fahren am Wochenende vormittags Linientaxis zwischen Booßen und Hamburger Straße, wo Anschluss zur Buslinie B besteht. Trotz des erfolgten Umbaus der Haltestelle Zentrum hält hier, anders als heute, weiterhin nur die Buslinie F (984).
Umbau von Haltestellen f
Oktober 1995
Für den bereits angelaufenen Einsatz der Niederflurwagen werden weitere Anpassungen vorgenommen. So wird Ende 1995 die Haltestelle Johann-Eichorn-Straße behindertengerecht umgebaut. Auf dem Abschnitt Kopernikusstraße - Markendorf wurden Haltestellenkanten an das breitere Fahrzeugprofil der GT6M angepasst, so dass diese Wagen nun im gesamten Netz einsetzbar sind.
Letzter nicht modernisierter KT4D
Donnerstag, 16. November 1995
Mit Triebwagen 234 wird letztmalig ein nicht modernisierter KT4D eingesetzt. Die Modernisierung der KT4D 201 bis 229 ist abgeschlossen. Die nicht modernisierten KT4D 230 bis 234 werden abgestellt. Ursprünglich sollten alle 34 KT4D modernisiert werden. Fahrgastrückgänge, Fahrplanausdünnungen und die Beschaffung von acht Niederflurwagen vom Typ GT6M aber ließen den Fahrzeugbedarf sinken. So beschloss man, auf die Modernisierung von fünf KT4D zu verzichten. Da man mit der Modernisierung der ältesten KT4D (ab Baujahr 1987) begann, sind die 5 abgestellten Wagen mit Baujahr 1990 noch sehr neu. Die Fahrzeuge wurden in der Hoffnung auf einen Käufer zunächst abgestellt. Nach Osteuropa verschenken wollte man die Wagen nicht, auch wenn das zahlreiche andere deutsche Betriebe gemacht haben. Bis auf Wagen 234 wurden die anderen vier Wagen 1997 schließlich verschrottet.
Fahrzeugzu- und abg
1995
Als Triebwagen 35 in Naumburg
Es sind keine Fahrzeuge mehr im Vorwendezustand im Einsatz. Die ältesten Linienfahrzeuge sind acht Jahre alt. Der Altersdurchschnitt der Bahnen im Fahrgastverkehr beträgt 5,8 Jahre. Während noch wenige Jahre zuvor fast 120 Straßenbahnwagen für den Linienverkehr in Frankfurt vorhanden waren, sind es jetzt nur noch 37. Dazu kommen die fünf abgestellten KT4D 230-234. Lediglich der Arbeitswagenpark weist noch Gotha- und Reko-Wagen auf, doch auch dort wird 1996 noch einmal kräftig aufgeräumt.
Im Februar erreichte Wagen 303 als dritter Niederflurwagen Frankfurt. Am 19. September folgte mit Wagen 304 der vierte Niederflurwagen. Wagen 305 erreichte Frankfurt am 24. Oktober und im November wurden die letzten drei Wagen (Tw 306, 307 und 308) angeliefert.
Am 28. April ging der Gotha-Triebwagen 29 (Typ T57, Baujahr 1958, 1968 ex Halle/Saale) zur Straßenbahn nach Naumburg. Ebenfalls im Frühjahr wurden die letzten Gotha-Wagen aus dem Verkehr genommen und verschrottet. Nach dem Abschluss der Modernisierung von 29 KT4D sind Zweiachser nicht mehr nötig. Die Gotha-Triebwagen 32 und 35 wurden zu Arbeitswagen umgebaut.
Wagenpark (Stand 31.12.1995) | Anzahl |
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Zweiachsige Triebwagen | 1 |
Vierachsige Triebwagen | 33 |
Sechsachsige Triebwagen | 8 |
Historische Wagen | 3 |
Arbeitswagen | 6 |
Tarif
Montag, 1. Januar 1996
Im Dezember 1994 wurde eine Tariferhöhung noch abgelehnt, nun aber steigen nach 21 Monaten die Preise für eine Einzelfahrt von 1,80 DM auf 2 DM (ermäßigt 1,20 DM). Letzmalig angeboten werden 5-Fahrten-Karten, die von auf 6,50 auf 7,50 DM steigen (ermäßigt 5 DM). Die Tageskarte verteuert sich von 4,50 DM auf 5 DM. Der Preis der Monatskarte erhöht sich von 40 DM auf 48 DM. Die ermäßigte Monatskarte für Schüler, Studenten und Azubis bleibt bei 30 DM. Auch die Monatskarte mit Sperrzeit (allmählich als 9-Uhr-Karte bezeichnet) bleibt mit 25 DM im Preis konstant.
Freitag, 15. März 1996
An der Abstellanlage Neuberesinchen geht der Bau des neuen Betriebshofes mit Werkstätten, Abstellhallen für Straßenbahnen und Busse, mit einem Verwaltungsgebäude und der Leitstelle des Frankfurter Nahverkehrs weiter. Um Platz für die Bauarbeiten zu schaffen, werden mehrere abgestellte Fahrzeuge in die Wendeschleife nach Markendorf gefahren. Das Foto zeigt eine der Überführungsfahrten bestehend aus dem ehemaligen Arbeits-Tw 3 III (Typ TZ70/1, Baujahr 1974) und dem 1992 aus Erfurt übernommenen Gelenk-Arbeits-Bw 1 zwischen den Haltestellen Südring und Kopernikusstraße.
Umweltkarte eingef
Montag, 1. April 1996
Für 55 DM (entspricht etwa 28 Euro) wird ein neues Tarifangebot, die Umweltkarte eingeführt. Sie ist übertragbar und kann nach 19 Uhr und am Wochenende von bis zu vier weiteren Personen (ohne Einschränkungen) benutzt werden.
Fahrplanwechsel 1996
Sonntag, 2. Juni 1996
Fahrplanheft 1996
Erstmals zusammen mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn wird auch im Frankfurter Stadtverkehr ein neuer Fahrplan eingeführt. Er ist der Auftakt für eine Reihe von Verschlechterungen, die mit jedem neuen Fahrplan um sich greifen werden. So wird vom seit 1988 gültigen 15-Minuten-Grundtakt auf einen 20-Minuten-Grundtakt umgestellt. Busse fahren verstärkt alle 40 statt alle 30 Minuten. Auf die Frage eines Stadtverordneten, ob dieser Fahrplan nicht eine Verschlechterung darstellt, antwortet der SVF-Geschäftsführer: Nein, im Wesentlichen bleibt das Angebot konstant. Wir passen es nur besser dem Bedarf und unseren materiellen und personellen Voraussetzungen an ... Die Taktzeiten durchgängig enger zu gestalten könnte zu einem Überangebot führen. Eine Angebotsreduzierung um 25% wird damit als konstantes Angebot deklariert. In den Linienwegen gab es keine Änderungen. Die Deutsche Bahn stellt mit diesem Fahrplan den Zugverkehr auf der Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Küstrin ein. Die 30 Kilometer lange Strecke war seit 1857 in Betrieb und ist älter als die legendäre Ostbahn von Berlin über Küstrin nach Ostpreussen.
Fahrplan Stadtverkehr 1996/97
(02.06.1996-05.10.1997)
Straßenbahn: Auf den Tramlinien wird von etwa 4:30 bis 22 Uhr im 20-Minuten-Takt, danach bis ca. 23:30 Uhr alle 30-40 Minuten gefahren. Die Linien 3, 5 und 6 fahren nur Montag bis Freitag im Tagesverkehr, Linie 7 nur in den Hauptverkehrszeiten. Der Abschnitt Kopernikusstraße - Markendorf wird im Abend- und Wochenendfrühverkehr weiterhin im Taxibetrieb bedient. Alle 20-40 Minuten besteht eine Fahrtmöglichkeit, immer mit Anschluss von/zur Linie 4 an der Kopernikusstraße. Verdichtet wurde der Takt auf der Linie 5 vormittags von 30 auf 20 Minuten. Auch der Abschnitt Kopernikusstraße - Markendorf wird werktags am Vormittag alle 20 statt 30 Minuten bedient. Am Wochenende endet weiterhin jeder zweite Zug der Linie 4 schon an der Kopernikusstraße, so dass nach Markendorf nur alle 40 Minuten eine Verbindung besteht.
Stadtbus: Buslinie A (heute Linie 980) fährt Montag bis Freitag im Frühberufsverkehr alle 20, in allen anderen Zeiten alle 40 Minuten. Linie B (981) hat ebenfalls einen 40-Minuten-Grundtakt, der aber Montag bis Freitag nach dem Ende der Früh-HVZ bis etwa 18 Uhr und Sonnabends während der Geschäftsöffnungszeiten auf einen 20-Minuten-Takt verdichtet wird. Die Vorortbuslinien C (982), D (983) und F (984) fahren weiterhin ohne Takt und nur im Tagesverkehr. Auch hier kommen weiterhin in verkehrsschwachen Zeiten Kleinbusse zum Einsatz. Linie G (985) fährt alle 40 Minuten, wie gehabt nur in den Hauptverkehrszeiten. Linie K (987) ist mit ihren weiterhin nur drei Fahrten pro Werktag und Richtung kaum als echte Linie zu bezeichnen. Der Saisonverkehr der Linie H (986) zum Helene-See wird alle zwei Stunden vom Bahnhof aus angeboten, während der Sommerferien werden die Fahrten von und zum Spitzkrug verlängert. Die Buslinien halten im Abendverkehr ab 19 Uhr nun auch an der Haltestelle Zentrum. Im Tagesverkehr allerdings fahren sie vorerst weiter ohne Halt an dieser wichtigen Umsteigestation vorbei. Der Abschnitt Hamburger Straße - Messegelände - Meurerstraße der Buslinie A wird abends und am Wochenende früh nun ebenfalls im Anschlussverkehr mit Kleinbussen bedient. Zu diesem Zeitpunkt plante man die Umbenennung der Buslinien auf zweiziffrige Liniennummern ab 11 aufwärts. Diese neuen Liniennummern wurden auf den Aushangfahrplänen bereits in Klammern mit angegeben. Mit der Einführung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) wurden 1998 allerdings andere Liniennummern gewählt.
Straßenbahn ab 02.06.1996 | |
---|---|
Linie 1 | Neuberesinchen - Bahnhof - Zentrum - Lebuser Vorstadt
|
Linie 2 | Messegelände - Gerhart-Hauptmann-Straße - Zentrum - Europa-Universität
|
Linie 3 | Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Zentrum - Lebuser Vorstadt
(nur Montag-Freitag 6-18 Uhr) |
Linie 4 | (Markendorf - Klinikum -) Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Zentrum - Stadion
(Markendorf - Kopernikusstraße im Abendverkehr Kleinbusse) |
Linie 5 | Messegelände - Gerhart-Hauptmann-Straße - Bahnhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag 6-18 Uhr) |
Linie 6 | Neuberesinchen - Bahnhof - Zentrum - Europa-Universität
(nur Montag-Freitag 6-18 Uhr) |
Linie 7 | Markendorf - Klinikum - Kopernikusstraße - Friedhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag 5:30-8 und 13-16 Uhr) |
Stadtbus ab 02.06.1996 | |
Linie A | (Seefichten - Am Messegelände -) / (Kopernikusstraße -) Baumschulenweg - Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Lennéstraße - Hamburger Straße - Klingetal - Messegelände - Meurerstraße
(ab 20 Uhr ab Kopernikusstraße) |
Linie B | Kopernikusstraße - Baumschulenweg - Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Hamburger Straße - Spitzkrug |
Linie C | Bahnhof - Messegelände - Meurerstraße - Rosengarten - Lichtenberg - Markendorf - Klinikum
(nur bis 19 Uhr) |
Linie D | Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Hamburger Straße - Kliestow - Booßen
(nur bis 19 Uhr) |
Linie F | Bahnhof - Zentrum - Grenzbahnhof - Güldendorf - Lossow (- Helene-See)
(nur bis 19 Uhr, zum Helene-See nur einzelne Fahrten) |
Linie G | Bahnhof - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Klingetal - Seefichten
(nur Montag-Freitag 6-8 und 14:30-17 Uhr) |
Linie H | (Spitzkrug - Hamburger Straße -) Bahnhof - Helene-See
(nur Saisonverkehr Mai bis September und nur Tagesverkehr) |
Linie K | Kopernikusstraße - Am Messegelände - Prager Straße - Lennéstraße
(nur Montag-Freitag 3 Fahrten pro Richtung) |
Nachfolgend gelistet sind die Taktfolgen der Straßenbahnlinien und der Buslinien A und B.
Montag-Freitag | Sonnabend | Sonntag | täglich | |||||||||
04:00 05:00 |
05:00 08:00 |
08:00 14:00 |
14:00 18:00 |
18:00 20:00 |
04:00 07:00 |
07:00 16:00 |
16:00 20:00 |
04:00 07:00 |
07:00 20:00 |
20:00 22:00 |
22:00 23:00 |
|
1 | 30' | 20' | 30' | 20' | 30' | 20' | 20' | 30'-40' | ||||
2 | 30' | 20' | 30' | 20' | 30' | 20' | 20' | 30'-40' | ||||
3 | - | 20' | - | - | - | - | ||||||
4 | 30' | 20' | 20'✚ | 30' | 20'✱ | 30' | 20'✱ | 20'✚ | 30'-40'✚ | |||
5 | - | 20' | - | - | - | - | ||||||
6 | - | 20' | - | - | - | - | ||||||
7 | - | 20' | - | 20' | - | - | - | - | ||||
A | 30' | 20' | 40' | 60' | 40' | 60' | 40' | 40' | ||||
B | 30' | 40' | 20' | 60' | 20' | 40' | 60' | 40' | 40' |
✱ = Markendorf - Kopernikusstraße nur alle 40 Min.,
✚ = Markendorf - Kopernikusstraße Kleinbus alle 20-40 Min.
Gleiswechsel in Neuberesinchen entfernt
Samstag, 27. Juli 1996
Die zwischen den Haltestellen Wintergarten und Mühlenweg gelegenen Gleiswechsel wurden entfernt. Die Abstellkapazitäten der Frankfurter Straßenbahn reichten bis zur Inbetriebnahme der Abstellanlage Neuberesinchen (der heutige Betriebshof) weder vorn noch hinten. So wurden in bereits für den Netzausbau fertig gestellten, aber noch nicht genutzten, Gleisdreiecken Fahrzeuge abgestellt. Das Gleisdreieck am Mühlenweg (früher Dimitroffallee) oder an der Johann-Eichorn-Straße (früher Straße des Roten Oktober) wurden bis 1988 so genutzt. Auch die Strecke zum Stadion fand zum Abstellen von Fahrzeugen Verwendung. Hier wurde abends sogar der Linienverkehr eingestellt um Platz für abzustellende Fahrzeuge zu haben. Lange Jahre parkten auf dem Zehmeplatz Bahnen in der Betriebsruhe. Auch in Wendeschleifen wurde abgestellt was pausierte.
An zwei weiteren Stellen im Netz wurden Weichenpaare genutzt, um auf einem Gleis Bahnen abzustellen und auf dem anderen Gleis eingleisig den Linienverkehr vorbeizuleiten. Das war zwischen den Haltestellen Südring und Kopernikusstraße der Fall und am Gleiswechselpaar zwischen Wintergarten und Mühlenweg. Auf dem landwärtigen Gleis standen abends und am Wochenende Bahnen, auf dem stadtwärtigen Gleis fuhren die Straßenbahnen. Am Südring war es andersrum. Ein unumzäuntes Abstellen von Fahrzeugen mitten in Wohngebieten oder gar auf der Straße war damals kein Problem.
Bauarbeiten im Betriebshof Neuberesinchen
November 1996
Die Bauarbeiten im künftigen Betriebshof Neuberesinchen gehen voran. Es werden fünf Abstellgleise entfernt, in deren Lage die Busabstellhalle entstehen soll. Für die Straßenbahn stehen weiterhin sieben Abstellgleise zur Verfügung, ausreichend für den damaligen und den geplanten Wagenpark.
Das neue Dienstgebäude auf dem Gelände des neuen Betriebshofes Neuberesinchen wurde bereits im Oktober 1996 fertiggestellt. Am 1. Dezember 1995 wurde der erste Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude der SVF getätigt. Für 1,8 Mio. DM (etwa 920.000 €) entstand hier die Leitstelle des Frankfurter Nahverkehrs sowie Sozial- und Diensträume. Die seit 1988 genutzten Baracken sind damit überwunden.
Busverbindung Neuberesinchen - Spitzkrug
Dienstag, 26. November 1996
Die Buslinie K (heute 987) wird deutlich aufgewertet. Sie fährt weiterhin mit 3 Fahrten pro Richtung zwischen Lennéstraße und Kopernikusstraße. Darüber hinaus erhält sie aber zahlreiche neue Fahrten zwischen Spitzkrug Nord und Neuberesinchen (über Hamburger Straße, Lennéstraße, Prager Straße, Josef-Gesing-Straße, Messering, Südring, Birkenallee). Diese Fahrten werden während der Ladenöffnungszeiten, also Montag bis Freitag von etwa 9 bis etwa 20 Uhr, an Sonnabenden von etwa 10 bis 16 Uhr angeboten. Montag bis Freitag gilt für diese Fahrten ein 60-Minuten-Takt. Sonnabends und werktags ab etwa 15.30 Uhr wird alle 30 Minuten gefahren.
Linie K wurde als Berufsverkehrslinie im Oktober 1985 zwischen Markendorf und dem Hansa-Viertel eingerichtet. Dabei nahm sie nicht den längeren Weg durch die Innenstadt, sondern fuhr auf kurzem Weg über die Rathenaustraße und die Nuhnenstraße. Bereits seit 1983 wurden in den Hauptverkehrszeiten Fahrten auf dieser Strecke durchgeführt, damals noch als Linie B. Seit der Eröffnung der Straßenbahnstrecke nach Markendorf, im Herbst 1988, fuhr Linie K nur noch zwischen Kopernikusstraße und Hansa-Viertel. Mit dem Wegfall tausender Arbeitsplätze im Vorort Markendorf nach der Wende, schrumpfte das Angebot auf der Linie K auf zuletzt nur noch drei Verbindungen an Werktagen. Durch die neuen Fahrten vom Spitzkrug nach Neuberesinchen werden mehrere Einkaufsmöglichkeiten mit Wohngebieten verbunden. Seit 1998 heißt die Linie 987.
Änderung Busverkehr ab 26.11.1996 | |
---|---|
Linie K | Neuberesinchen / Kopernikusstraße - Am Messegelände - Prager Straße - Lennéstraße - Spitzkrug
(Montag-Freitag 6-20 Uhr, Sonnabend 10-16 Uhr) |
Takt | Montag-Freitag | Sonnabend | Sonntag | täglich | |||||
04:00 06:00 |
06:00 07:00 |
09:00 15:00 |
15:00 20:00 |
04:00 10:00 |
10:00 16:00 |
16:00 20:00 |
05:00 20:00 |
20:00 23:00 |
|
K | - | unr. | 60' | 30' | - | 30' | - | - | - |
Bauarbeiten Gleisschleife Kopernikusstra
November 1996
Die 17 Jahre alte Wendeschleife Kopernikusstraße wird saniert. Während der Bauarbeiten fahren die an der Kopernikusstraße endenden Kurse der Linien 3 und 4 bis Markendorf durch. Die Bauarbeiten wurden im März 1997 fortgesetzt, wobei die Linien 3 und 4 erneut mit allen Fahrten bis Markendorf fuhren.
Fahrzeugzu- und abg
1996
Große Veränderungen im Fahrzeugpark der Linienfahrzeuge gab es in diesem Jahr nicht mehr. Es wurde aber eine Reihe von Arbeitsfahrzeugen ausgemustert und verschrottet, darunter auch die letzten Rekowagen in Frankfurt. Obendrein wurde KT4DM 227 als erster modernisierter KT4D abgestellt. Er war 1991 bei einem Unfall stark beschädigt worden und wurde im gleichen Jahr als erster Frankfurter KT4D modernisiert. 1995 begann man, ihn an den Modernisierungszustand der anderen KT4DM anzugleichen. 1996 aber wurde diese Anpassung abgebrochen und der Wagen wegen mangelnden Bedarfes abgestellt und ausgeschlachtet. Übrig blieb nur der Wagenkasten. 2005 wurde der Rest verschrottet.
Mit Tw 213 schied auch der erste serienmodernisierte KT4D aus dem Verkehr. Das Fahrzeug wurde am 6. Dezember 1996 abgestellt. Im Gespräch war ein Verkauf nach Schöneiche, wozu es aber nie kam. 2005 wurde der Wagen verschrottet.
Mit der Ausmusterung der letzten drei, noch als Arbeitsfahrzeuge genutzten, Reko-Triebwagen, endet der Einsatz dieses Fahrzeugtyps auf Frankfurter Gleisen nach 25 Jahren.
Wagenpark (Stand 31.12.1996) | Anzahl |
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Zweiachsige Triebwagen | 1 |
Vierachsige Triebwagen | 33 |
Sechsachsige Triebwagen | 8 |
Historische Wagen | 3 |
Arbeitswagen | 3 |
Tarif
Mittwoch, 1. Januar 1997
Zwölf Monate nach der letzten Tariferhöhung steigen die Fahrpreise erneut. Die Einzelfahrt (45 Minuten gültig) verteuert sich von 2 DM auf 2,20 DM, die ermäßigten Einzelfahrten bleiben unverändert bei 1,20 DM. Neu ist die Kurzstreckenkarte (bis zu 3 Haltestellen) für 1,50 DM. Die Tageskarte verteuert sich von 5 DM auf 5,50 DM. Nicht mehr angeboten werden die 5-Fahrten-Karten, doch noch gibt es 4-Fahrten-Karten, deren Preis von 6 DM auf 6,80 DM steigt (ermäßigt 4 DM).
Die Monatsnetzkarte kostet 54 DM, ermäßigt 40 DM. Die Monatskarte mit Sperrzeit (9-Uhr-Karte) verteuert sich von 25 auf 27 DM. Die übertragbare Umweltkarte steigt von 55 auf 60 DM.
Stadtbusse verkauft
Februar 1997
Die wiederholten Kürzungen im Fahrplan sorgen für einen Überhang an Fahrzeugen. Auch beim Bus werden weniger Fahrzeuge benötigt. Anfang Februar werden drei MB O405 (Baujahr 1992, Betriebsnummern B12 bis B14) an einen Zwischenhändler in Frankfurt am Main verkauft.
Verschrottung und Abstellung von KT4D/KT4DM
April 1997
Gerade einmal sieben Jahre alte KT4D (Tw 230 bis 233), die bereits seit 1995 abgestellt waren, werden verschrottet. Die Wagen gingen auf einen Schrottplatz in Kunitzer Loose bei Eisenhüttenstadt. Bereits im Februar 1997 begann man mit der Entkernung der Fahrzeuge. Der Wagenkasten des KT4D 234 bleibt erhalten und steht noch fünf Jahre im Betriebshof, ehe er Ende 2002 nach Gera verkauft wird.
Die Umstellung des Fahrplanes vom 15- auf einen 20-Minuten-Grundtakt im Juni 1996 hat auch modernisierte Fahrzeuge überflüssig werden lassen. So wurde bereits 1996 der KT4DM 227 abgestellt. Das Fahrzeug kam 1990 fabrikneu nach Frankfurt, verunfallte 1991 schwer und wurde danach als erster KT4D in Frankfurt modernisiert. Ab 1992 begann die Serienmodernisierung von 28 weiteren Frankfurter Tatrawagen. Wagen 227 sollte 1995 in seinem Modernisierungszustand den anderen Fahrzeugen angeglichen werden. Dieser Umbau wurde aber abgebrochen als klar war, dass man zu viele Fahrzeuge im Bestand hat. Das Fahrzeug wurde abgestellt und Ende 2005 verschrottet. Ebenfalls 1997 abgestellt wurden die modernisierten Wagen 204 und 213 aus dem ersten Modernisierungslos. Beide Wagen wurden 1987 gebaut, 1992 modernisiert und 2005 ebenfalls verschrottet. Es gab Überlegungen, die Fahrzeuge nach Schöneiche auszuleihen. Dazu kam es jedoch nie.
Oderhochwasser beeintr
Juli 1997
Das größte Oderhochwasser seit 1947 hält die Region in Atem. Letztendlich hielten die Deiche Dank des Einsatzes tausender Helfer fast überall. In Frankfurt blieben die Schäden gering, auch wenn Frankfurt zum Mittelpunkt der Berichterstattung über das vermeintliche Jahrhunderthochwasser wurde. Für die Frankfurter Straßenbahn erwies sich ein letztes Mal die Nähe des Betriebshofes in der Bachgasse zur Oder als Nachteil. Das Depot war überflutet. Da somit auch die Wendeschleife an der Europa-Universität geflutet war, mussten die Linien 2 und 6 zeitweise zum Stadion umgeleitet werden. Doch auch das äußere Gleis der Wendeschleife am Stadion durfte nicht befahren werden. Man befürchtete ein Abrutschen des nahe der Oder gelegenen Dammes. Wegen hoch drückenden Grundwassers ist auch die Strecke in die Lebuser Vorstadt zeitweise stillgelegt.
Da der Betriebshof in der Bachgasse während des Hochwassers etwa zwei Wochen nicht angefahren werden kann, werden notwendige kleinere Reparaturen und Durchsichten auf dem Grubengleis der Schleife Neuberesinchen durchgeführt. Abgestellt wurden alle Fahrzeuge auf dem im Bau befindlichen Betriebshof in Neuberesinchen. Ab dem 6. August fuhren alle Linien wieder nach Plan.
Gleisbau Bahnhofstunnel / Dresdener Platz
Freitag, 8. August 1997
Fast sechs Wochen später als geplant beginnen Gleisbauarbeiten im Bereich des Beresinchentunnels und der Haltestelle Dresdener Straße. Ursprünglich wollte man am 30. Juni mit dem Bau beginnen, doch die entsprechenden Finanzmittel standen nicht rechtzeitig zur Verfügung. Der dann geplante Baubeginn am 26. Juli musste ebenfalls verschoben werden, da man wegen des Oderhochwassers andere Sorgen in der Stadt hatte.
Erst am Abend des 8. August ging es los. Erneuert wurden Gleise, Kanalisation und die Haltestelle Dresdener Straße. Linie 1 fuhr während der Bauarbeiten zwischen Messegelände und Lebuser Vorstadt, abends und am Wochenende nur zwischen Haltestelle Zentrum und Lebuser Vorstadt. Linie 2 fuhr zwischen Messegelände und Stadion. Die Linien 3, 4 und 5 entfielen. Linie 6 fuhr im Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Johann-Eichorn-Straße und Europa-Universität, am Wochenende und abends zwischen Neuberesinchen und Europa-Universität. Linie 7 fuhr ganztägig und abends zwischen Markendorf und Neuberesinchen.
Wie schon während des Hochwassers wird das Grubengleis in der Schleife Neuberesinchen für Durchsichten und kleine Reparaturen genutzt. Insgesamt wurden 1.300 Meter Gleis ausgewechselt. Im Bereich der Fürstenberger Straße entstand ein Rasengleis.
Gleisbogenschmieranlagen in Betrieb
Oktober 1997
Unweit der Haltestelle Wintergarten im Stadtteil Neuberesinchen und an der Straßenbahnbrücke über die Große Müllroser Straße wurden jeweils am stadtauswärts führenden Gleis stationäre Gleisbogenschmieranlagen in Betrieb genommen.
Fahrplanwechsel 1997
Montag, 6. Oktober 1997
Fahrplanheft 1997
Nach dem Abschluss von Gleisbauarbeiten im Bereich des Beresinchentunnels und des Dresdener Platzes wird ein neuer Fahrplan eingeführt. Die Buslinien A (heute 980) und B (981) erhalten zwischen den Haltestellen Puschkinstraße und Bahnhof eine neue Wegführung. Statt über die Haltestelle Bardelebenstraße (heute Kleist Forum), fahren sie nun über die zu diesem Zeitpunkt umbenannte Straßenbahnhaltestelle Dresdener Platz (bisher Dresdener Straße). Die Haltestelle wurde frisch umgebaut, die Bahnsteigkanten mit dem sogenannten Kasseler Bord ausgestattet und die Gleise mit Betonpflastersteinen eingedeckt. Entstanden ist eine kombinierte Haltestelle für Busse und Straßenbahnen. Bis Anfang 1998 fallen noch Restarbeiten an, so dass die Buslinien A und B vorerst neben der neuen Haltestelle in der Dresdener Straße halten. Die Buslinien A, B, D, F, G und H halten nun zu allen Tageszeiten auch an der Haltestelle Zentrum. Bisher fuhren nur Busse nach 19 Uhr und die Buslinie F die zentrale Umsteigehaltestelle an.
Fahrplan Stadtverkehr 1997/98
(06.10.1997-13.06.1998)
Straßenbahn: An Sonn- und Feiertagen wurde der Betriebsbeginn um etwa eine Stunde nach hinten verschoben, so dass die ersten Bahnen jetzt erst zwischen 5 und 5:30 Uhr fahren. Wie erwähnt, heißt die umgebaute Haltestelle Dresdener Straße von nun an Dresdener Platz. Neu ist eine zusätzliche Ausstiegshaltestelle Westkreuz zwischen den Straßenbahn-Haltestellen Immenweg und Messegelände.
Stadtbus: Bisher als Personalfahrten durchgeführte Kurse in den Nachtstunden werden als neue Nachtbuslinie öffentlich angeboten. Die Linienführung lässt bereits die spätere Nachtbuslinie N1 erkennen. Täglich von etwa 1 bis 4 Uhr fährt ein Bus im 45-Minuten-Takt vom Betriebshof in Neuberesinchen über Birkenallee, Bahnhof, Zentrum, Prager Straße, Otto-Nagel-Straße, Kießlingplatz, Bahnhof, Baumschulenweg und Birkenallee zurück zum Betriebshof. Auf den Buslinien A (heute 980) und B (981) wird nach 19 Uhr zwischen den Haltestellen Puschkinstraße und Kopernikusstraße sowie zwischen Meurerstraße und Lennéstraße probeweise das Aussteigen zwischen den Haltestellen angeboten. Hierbei kann man dem Busfahrer sagen, wo genau man aussteigen möchte. Der Busfahrer entscheidet, ob ein sicheres Halten und Aussteigen möglich ist. Mehr als einmal soll zwischen zwei Stationen nicht gehalten werden. Neu eingerichtet wurden die Bushaltestellen Potsdamer Straße (Linie A und B) und Booßen, Kleine Straße (Linie D). Die Buslinien C (982) und K (987) halten zusätzlich an der bisher nur von Straßenbahnen bedienten Haltestelle Immenweg. Linie G (985) endet statt am Endpunkt Seefichten bereits an der Haltestelle Heinrich-Heine-Straße und fährt morgens nur noch mit 2 bis 3 Fahrten pro Richtung. Linie K fährt bereits seit November 1996 zwischen Spitzkrug und Neuberesinchen.
Straßenbahn ab 06.10.1997 | |
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Linie 1 | Neuberesinchen - Bahnhof - Zentrum - Lebuser Vorstadt
|
Linie 2 | Messegelände - Gerhart-Hauptmann-Straße - Zentrum - Europa-Universität
|
Linie 3 | Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Zentrum - Lebuser Vorstadt
(nur Montag-Freitag 6-18 Uhr) |
Linie 4 | (Markendorf - Klinikum -) Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Zentrum - Stadion
(Markendorf - Kopernikusstraße im Abendverkehr Kleinbusse) |
Linie 5 | Messegelände - Gerhart-Hauptmann-Straße - Bahnhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag 6-18 Uhr) |
Linie 6 | Neuberesinchen - Bahnhof - Zentrum - Europa-Universität
(nur Montag-Freitag 6-18:30 Uhr) |
Linie 7 | Markendorf - Klinikum - Kopernikusstraße - Friedhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag 6-8 und 13.30-16 Uhr) |
Stadtbus ab 06.10.1997 | |
Linie A | (Seefichten - Am Messegelände -) / (Kopernikusstraße -) Baumschulenweg - Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Lennéstraße - Hamburger Straße - Klingetal - Messegelände - Meurerstraße
(ab 20 Uhr ab Kopernikusstraße) |
Linie B | Kopernikusstraße - Baumschulenweg - Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Hamburger Straße - Spitzkrug |
Linie C | Bahnhof - Messegelände - Meurerstraße - Rosengarten - Lichtenberg - Markendorf - Klinikum
(nur bis 19 Uhr) |
Linie D | Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Hamburger Straße - Kliestow - Booßen
(nur bis 19 Uhr) |
Linie F | Bahnhof - Zentrum - Grenzbahnhof - Güldendorf - Lossow (- Helene-See)
(nur bis 19 Uhr, zum Helene-See nur Saisonverkehr Mai bis Oktober) |
Linie G | Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Klingetal - Heinrich-Heine-Straße
(nur Montag-Freitag 6-8 und 14:30-17 Uhr) |
Linie H | Spitzkrug - Hamburger Straße - Prager Straße - Karl-Marx-Straße - Zentrum - Bahnhof - Neuberesinchen - Helene-See
(nur Saisonverkehr Mai bis August und nur 8-20 Uhr) |
Linie K | Neuberesinchen / Kopernikusstraße - Am Messegelände - Prager Straße - Lennéstraße - Spitzkrug
(nur Montag-Freitag 6-20 Uhr, Sonnabend 10-16 Uhr) |
Linie | SVF-Betriebshof - Bahnhof - Prager Straße - Baumschulenweg - SVF-Betriebshof
(Nachtverkehr täglich 1-4 Uhr) |
Fahrzeugzu- und abg
1997
Der 1992 modernisierte KT4D 204 (Baujahr 1987) wurde am 31. März 1997 abgestellt. Erst 2005 wird der Wagen verschrottet. Die bereits seit 1995 nicht mehr eingesetzten KT4D 230-233 (Baujahr 1990) werden 1997 verschrottet.
Wagenpark (Stand 31.12.1997) | Anzahl |
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Zweiachsige Triebwagen | 1 |
Vierachsige Triebwagen | 29 |
Sechsachsige Triebwagen | 8 |
Historische Wagen | 3 |
Arbeitswagen | 3 |
Werkstattgleise in Neuberesinchen angeschlossen
März 1998
Auf dem Gelände des im Bau befindlichen Betriebshofes Neuberesinchen werden die Zufahrtsgleise zu den neuen Werkstatthallen angeschlossen. Der Tiefbau wurde bereits im November 1997 weitgehend abgeschlossen, seitdem wurden die Werkstatthallen errichtet. Im April wird eine überdachte Besandungsanlage in Betrieb genommen, in der auf zwei Gleisen Straßenbahnen wie an einer Tankstelle über Zapfpistolen mit Sand zum Bremsen befüllt werden können.
Wendeschleife Lebuser Vorstadt wird niederflurtauglich
Donnerstag, 30. April 1998
Weil es immer wieder Probleme mit den Niederflurwagen in der Schleife Lebuser Vorstadt gab - es kam mehrmals zu Entgleisungen - fahren seit Monaten keine GT6M mehr dorthin. Die Ursache der Gleisschwäche ist am 30. April behoben.
100 Jahre Strom und Stra
Samstag, 9. Mai 1998
Anlässlich des Doppeljubiläums 100 Jahre Strom und Straßenbahn in Frankfurt (Oder) findet im damaligen Betriebshof Bachgasse ein Tag der offenen Tür statt. Letztmalig konnte der alte Werkstattbereich besichtigt werden, des Weiteren wurden Fahrzeuge der Frankfurter Tram ausgestellt. Mit historischen Fahrzeugen wurde ein Fahrzeugkorso durch die Stadt veranstaltet. Zum Anlass des Jubiläums wurde auch eine sehr gelungene Festschrift zum Thema herausgebracht. Das Stadtarchiv Frankfurt (Oder) hat wesentliche Teile davon ins Internet gestellt.
Bei bestem Wetter konnten an diesem Tag auch zahlreiche Fahrzeuge anderer Verkehrsbetriebe bestaunt werden. Darunter ein Pferdebahnwagen aus Naumburg, LOWA-Triebwagen 42 aus Brandenburg an der Havel, ein historischer Straßenbahnzug aus Cottbus (Tw 24 + Bw 13), der historische Triebwagen 7 aus Zwickau und einige Busse. Die Nutzung des Nahverkehrs war an diesem Tag kostenlos. Zum Jubiläum erhielt der Frankfurter Gotha-Beiwagen 113 wieder elfenbeinfarbenen Lack und absolvierte bereits Ende April 1998 erste Probefahrten, gezogen vom historischen Triebwagen 49.
Fahrplanwechsel 1998
Sonntag, 14. Juni 1998
Fahrplanheft 1998
Eigentlich sollte schon am 24. Mai der Fahrplanwechsel vollzogen werden. Doch die Ausgabe einheitlich gestalteter Fahrpläne für das gesamte Gebiet des in Gründung befindlichen Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) zog sich etwas hin. So wurde der neue Fahrplan in Frankfurt erst eingeführt, als auch die Fahrplanhefte vorlagen. Große Änderungen gab es nicht, bis auf das neue Heft im VBB-Design und die VBB-konforme Umbenennung der Buslinien. Im neuen Fahrplanheft waren alle Nahverkehrslinien die Frankfurt berührten zusammengefasst, also auch die Regionalbuslinien und die Regionallinien der Eisenbahn. Der Anmietverkehr genannte Einsatz von Kleinbussen von Subunternehmern der Stadtverkehrsgesellschaft wurde stark ausgeweitet, die Vorortbuslinien fuhren am Wochenende inzwischen fast ausschließlich mit Kleinbussen von Subunternehmern.
VBB-Fahrplan 1998/99
(14.06.1998-29.05.1999)
Straßenbahn: Die Linien 2 und 5 der Straßenbahn erhielten zusätzliche Fahrten während der Vorlesungstage der Europa-Universität. Der Abschnitt Kopernikusstraße - Markendorf der Linie 4 wird im Abend- und Wochenendfrühverkehr weiterhin alle 20-40 Minuten im Taxibetrieb bedient. Am Wochenende endet weiterhin jeder zweite Zug der Linie 4 schon an der Kopernikusstraße, so dass nach Markendorf nur alle 40 Minuten eine Verbindung besteht.
Straßenbahn ab 14.06.1998 | |
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Linie 1 | Neuberesinchen - Bahnhof - Zentrum - Lebuser Vorstadt
|
Linie 2 | Messegelände - Gerhart-Hauptmann-Straße - Zentrum - Europa-Universität
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Linie 3 | Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Zentrum - Lebuser Vorstadt
(nur Montag-Freitag 6-18 Uhr) |
Linie 4 | (Markendorf - Klinikum -) Kopernikusstraße - Friedhof - Bahnhof - Zentrum - Stadion
(Markendorf - Kopernikusstraße im Abendverkehr Kleinbusse) |
Linie 5 | Messegelände - Gerhart-Hauptmann-Straße - Bahnhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag 6-17:30 Uhr) |
Linie 6 | Neuberesinchen - Bahnhof - Zentrum - Europa-Universität
(nur Montag-Freitag 6-18:30 Uhr) |
Linie 7 | Markendorf - Klinikum - Kopernikusstraße - Friedhof - Neuberesinchen
(nur Montag-Freitag 6-8 und 13:30-16 Uhr) |
Stadtbus ab 14.06.1998 | |
Linie 980
bisher Linie A |
(Seefichten - Am Messegelände -) / (Kopernikusstraße -) Baumschulenweg - Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Lennéstraße - Hamburger Straße - Klingetal - Messegelände - Meurerstraße
(ab 20 Uhr ab Kopernikusstraße) |
Linie 981
bisher Linie B |
Kopernikusstraße - Baumschulenweg - Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Hamburger Straße - Spitzkrug |
Linie 982
bisher Linie C |
Bahnhof - Messegelände - Meurerstraße - Rosengarten - Lichtenberg - Markendorf - Klinikum
(nur bis 19 Uhr) |
Linie 983
bisher Linie D |
Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Hamburger Straße - Kliestow - Booßen
(nur bis 19 Uhr) |
Linie 984
bisher Linie F |
Bahnhof - Zentrum - Grenzbahnhof - Güldendorf - Lossow (- Helene-See)
(nur bis 19 Uhr) |
Linie 985
bisher Linie G |
Bahnhof - Zentrum - Karl-Marx-Straße - Prager Straße - Klingetal - Heinrich-Heine-Straße
(nur Montag-Freitag 6-8 und 14-17 Uhr) |
Linie 986
bisher Linie H |
Spitzkrug - Hamburger Straße - Prager Straße - Karl-Marx-Straße - Zentrum - Bahnhof - Neuberesinchen - Helene-See
(nur Saisonverkehr Juni bis August und nur 8-20 Uhr) |
Linie 987
bisher Linie K |
Neuberesinchen / Kopernikusstraße - Am Messegelände - Prager Straße - Lennéstraße - Spitzkrug
(nur Montag-Freitag 6-20 Uhr und Sonnabend 10-16 Uhr) |
Linie N1 | SVF-Betriebshof - Bahnhof - Prager Straße - Baumschulenweg - SVF-Betriebshof
(Nachtverkehr täglich 1-4 Uhr) |
Stra
Freitag, 7. August 1998
Der Partywagen 54Ⅱ (Typ T57E) wechselt seinen Eigentümer. Neue Besitzer sind die Inhaber des Spreewaldbahnhof Burg im Spreewald. Das Fahrzeug wurde 1957 gebaut, kam 1980 aus Erfurt nach Frankfurt, diente hier 13 Jahre im Linieneinsatz und wurde 1993 zum Partywagen umgestaltet. 1997 kündigte der Betreiber des Fahrzeugs, ein heute nicht mehr existentes Hotel, im Mai 1998 kam der Wagen beim Festkorso zum 100. Straßenbahngeburtstag noch einmal zum Einsatz.
Bei einer Abschiedsfahrt am 6. August entstand das nebenstehende Foto. Am 7. August ging der Wagen nach Cottbus, wo er bis 2000/2001 bei Sonderfahrten zum Einsatz kam. Ab 2002 diente Wagen 54 einige Jahre am Flugplatzmuseum Cottbus als Imbisshalle. 2009 landete er Spreewaldstädtchen Burg. 2010 ging er schließlich ins thüringische Greiz. Doch auch dort hielt es das Fahrzeug nicht lange. 2011 ging es an einen Autohändler in Schwallungen an der Werra.
Gleisbau Bahnhofstra
Montag, 12. Oktober 1998
Umfangreiche Gleisbaumaßnahmen beeinträchtigten seit August den Straßenbahn- und Busverkehr. Es wurde in der Bahnhofstraße sowie an der Strecke zwischen der Fürstenberger Straße und dem Gleisdreieck Johann-Eichorn-Straße gearbeitet. Insgesamt wurden 1.300 Meter Gleis ausgewechselt, im Bereich der Fürstenberger Straße entstand ein Rasengleis.
Vom 10. August bis zum 20. September entfielen die Straßenbahnlinien 3, 4 und 5. Die Linie 1 fuhr zwischen Messegelände und Lebuser Vorstadt, Linie 2 zwischen Messegelände und Stadion. Die Linie 7 fuhr im dichterem Takt zwischen Markendorf und Neuberesinchen. Als Linie 6 wurde der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Europa-Universität und Johann-Eichorn-Straße bezeichnet, wo in die Linie 7 zur Weiterfahrt in Richtung Neuberesinchen oder Kopernikusstraße/Markendorf umgestiegen werden musste.
Im zweiten Bauabschnitt wurde vom 21. bis 27. September im Gleisdreieck Johann-Eichorn-Straße gearbeitet. Nach Neuberesinchen fuhr in dieser Zeit keine Bahn. Linie 1 fuhr weiterhin Messegelände - Lebuser Vorstadt, Linie 2 wieder Messegelände - Europa-Universität. Linie 3 fuhr zwischen Lebuser Vorstadt und Kopernikusstraße, in den Hauptverkehrszeiten weiter bis Markendorf. Linie 4 verkehrte zwischen Markendorf und Stadion und der Ersatzverkehr mit Bussen fuhr als Linie 6 von Neuberesinchen bis Europa-Universität. Die Linien 5 und 7 entfielen.
Im dritten und letzten Bauabschnitt wurde vom 28. September bis 11. Oktober im Gleisdreieck Johann-Eichorn-Straße an den Gleisen in Richtung Kopernikusstraße/Markendorf gearbeitet. Linie 1 fuhr wieder nach Fahrplan zwischen Neuberesinchen und Lebuser Vorstadt. Linie 2 fährt bereits seit 21. September wieder zwischen Messegelände und Europa-Universität. Linie 3 wurde umgeleitet und fuhr von der Lebuser Vorstadt parallel zur Linie 1 nach Neuberesinchen. Als Linie 4 wurde der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Kopernikusstraße und Stadion bezeichnet. Die Linien 5 und 6 fuhren ebenfalls wieder auf ihrem normalen Linienweg, Linie 7 entfiel. Ebenfalls mit Straßenbahnen betrieben wurde der Abschnitt Markendorf - Kopernikusstraße.
Ab dem 12. Oktober lief der Straßenbahn- und Busverkehr wieder nach Fahrplan. In der Bahnhofstraße liegt das Gleis nun auf einer Ortbetonplatte und wurde mit schallabsorbierenden Gummiverkleidungen ausgestattet. Die Fahrbahndecke zwischen den Gleisen besteht aus einer Bitumendeckschicht. Zwischen dem Bahnübergang Fürstenberger Straße und der Brücke über die Große Müllroser Straße lagert das Gleis jetzt auf Stahlbeton-Fertigteil-Gleisrosten. In die Zwischenräumen wurden - erstmalig in Frankfurt (Oder) - Mutterboden und Rollrasen eingebracht. Die restliche Strecke, einschließlich Gleisdreieck Johann-Eichorn-Straße, wurde in der herkömmlichen Bauart mit Holzschwellen im Schotterbett errichtet. Während der Bauarbeiten wurden Reparaturen und Durchsichten an Fahrzeugen nicht mehr auf dem Grubengleis der Schleife Neuberesinchen, sondern bereits in dem im Bau befindlichen Betriebshof Neuberesinchen durchgeführt. Die Werkstatt im neuen Betriebshof wurde bereits im März an das Gleisnetz angebunden.
Fahrzeugzu- und abg
1998
Die Partytram 54 (Typ T57E, Baujahr 1957, 1993 ex Tw 54Ⅱ, 1980 ex Erfurt) verließ im August Frankfurt (Oder). Der Wagen diente fortan in Cottbus als Partystraßenbahn, ehe er ab 2001 immer neue Stellplätze fand. Der seit 1995 abgestellte Beiwagen 113Ⅱ wird im hundertsten Jahr der Frankfurter Straßenbahn zum historischen Beiwagen.
Wagenpark (Stand 31.12.1998) | Anzahl |
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Vierachsige Triebwagen | 29 |
Sechsachsige Triebwagen | 8 |
Historische Wagen | 4 |
Arbeitswagen | 3 |
Betriebshof Neuberesinchen in Betrieb
März 1999
Bereits zum 1. Januar 1999 hätte der neue Betriebshof in Neuberesinchen vollständig in Betrieb gehen sollen. Doch der Umzug vom alten Depot in der Bachgasse verzögerte sich. So nahm die Verwaltung ihre Arbeit am neuen Standort erst am 8. Februar auf, Werkstatt und Technik folgten am 22. Februar. Beim Umzug der schweren Technik (Hebeböcke und Maschinen) halfen die Arbeitswagen 2 und 3 (heute historischer Triebwagen 35) sowie der Gelenk-Arbeitsbeiwagen 1. Bis Ende März war der alte Betriebshof Bachgasse geräumt.
Auf einer Fläche von 35.000 Quadratmetern werden am neuen Standort an der Böttnerstraße Busse und Bahnen gewartet und abgestellt. Bereits im Herbst 1988 wurde hier eine erste Abstellanlage für Straßenbahnen übergeben. In den Folgejahren zogen auch die Busse vom alten Bushof am Oderhang hierher. Es folgten Waschanlage, Verwaltungsgebäude und Werkstatt. Zwischen April und Ende 1999 entstanden die Abstellhallen für Busse und Bahnen. Im März 2000 ging schließlich die Fahrstraßensteuerung zur Ansteuerung der elektrisch betriebenen Weichen in Betrieb. Seit 2002 betreiben die Stadtwerke an der Böttnerstraße auch eine Erdgastankstelle.
Tarif
Donnerstag, 1. April 1999
In Berlin sowie zehn Landkreisen und drei kreisfreien Städten des Landes Brandenburg wird der einheitliche Tarif des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) eingeführt. Bis auf drei Landkreise im Süden und die Stadt Cottbus umfasst der Verbund beide Länder vollständig. 35 Verkehrsunternehmen sind am Anfang beteiligt. Seit dem 1. August 2002 sind auch die letzten südlichen Landkreise und Cottbus Teil des Verbundtarifes. Seitdem gilt: zwei Länder, ein Fahrschein.
Es ist nun möglich, mit einem Fahrschein quer durch Berlin und Brandenburg zu reisen, unabhängig davon, welches Verkehrsmittel benutzt wird oder welcher Verkehrsbetrieb die Leistung erbringt. Da hierbei eine schier unübersehbare Menge an Verbindungen möglich wird, endet in Frankfurt der Fahrscheinverkauf beim Busfahrer. Zuvor erhielten alle Busse und Bahnen Fahrscheinautomaten, die ab 1. April ein Grundangebot an Fahrausweisen gegen Münzzahlung bereithalten. Anfängliche Software-Probleme der neuen Automaten wurden zügig behoben.
Frankfurt (Oder) wird in drei Tarifbereiche eingeteilt. Der Tarifbereich A umfasst im Wesentlichen das Stadtgebiet, der Tarifbereich B die eingemeindeten Vororte. Der Bereich C erfasst alle weiteren Vororte in einem Radius von 15 km vom Frankfurter Stadtzentrum, sofern sie nicht in Polen liegen. Der Einzelfahrschein gilt für 2 bis 3 dieser Bereiche und gilt fortan eine Stunde, statt bisher 45 Minuten. Für den Bereich A/B oder B/C kostet der Fahrschein 2,10 DM (bisher 2,20 DM), ermäßigt 1,60 DM (bisher 1,20 DM). Für alle drei Bereiche A/B/C kostet die 60-Minuten-Karte 3,90 DM, ermäßigt 3 DM. Rück- und Rundreisen mit Einzelfahrscheinen waren zur Einführung des VBB-Tarifes im Stadtverkehr noch möglich. Damals noch im Angebot war der Kurzstreckenfahrschein für eine Strecke bis zu 4 Haltestellen zu 1,60 DM (bisher 1,50 DM für 3 Stationen). Tageskarten kosten nur noch soviel wie zwei Einzelfahrscheine und gelten bis zum Folgetag 3 Uhr. Die 7-Tages-Karte kostet für A/B oder B/C 18 DM, für den Bereich A/B/C 28 DM.
Der Infobus der SVF, Wagen B26 (Mercedes-Benz, Typ O305, ex Heilbronn) verlor Anfang 1999 seine blau/weiße Heilbronner Farbgebung und wurde stattdessen ganz in weiß mit übergroßem VBB-Logo versehen. Zwischen Februar und April warb das Fahrzeug mit Informationsmaterial im VBB-Gebiet für den neuen Verbundtarif.
Museumswerkstatt e.V. gegr
Montag, 19. April 1999
Nahverkehrsfreunde bei der Frankfurter Straßenbahn initiierten Anfang der 1990er Jahre den Aufbau historischer Straßenbahnwagen. Sie arbeiteten zunächst beim Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V. (DVN) mit, dort wurde eine Arbeitsgruppe Frankfurt (Oder) gegründet. 1999 war abzusehen, dass die Stadtverkehrsgesellschaft (SVF) das Depot Bachgasse räumen würde. Daher regte die SVF die Gründung eines Vereines und die Betreuung der historischen Wagen in diesem Betriebshof an. Im Frühjahr 1999 gab es dazu die erste Zusammenkunft, es wurden Infos in der Zeitung geschaltet und ein Ortstermin in der Bachgasse organisiert um Gleichgesinnte zu finden. Die Gründungsversammlung fand mit 18 Gründungsmitgliedern am 19.04.1999 statt.
Am 18.01.2014 hat der Verein seine Namensänderung in Historische Straßenbahnen Frankfurt (Oder) e.V. beschlossen.
Fahrplanwechsel 1999
Sonntag, 30. Mai 1999
Fahrplanheft 1999
Der zweite VBB-Jahresfahrplan brachte im Frankfurter Stadtverkehr wenig Änderungen. In der Nachmittags-HVZ werden zwei Fahrten der Linie 3 von der Kopernikusstraße nach Markendorf verlängert. Zwischen 1990 und 2005 endete die Straßenbahnlinie 3 an der Kopernikusstraße. Weiterhin angeboten werden die Zusatzfahrten an Schultagen oder außerhalb der Semesterferien auf den Linien 2, 4 und 5. Neu eingerichtet wurde die Bushaltestelle Sportplatz Baumschulenweg (Bus 980, 981).
Neuer Bahnhofsplatz
Dienstag, 1. Juni 1999
Völlig neu gestaltet wurde der Bahnhofsvorplatz mit dem Busbahnhof. Die alte Anlage aus den späten 1960er Jahren wurde aufgegeben. Die Busse halten nun an stufenlos erreichbaren Bussteigen vor dem Bahnhofsgebäude. Busfahrer jedoch bemängeln die Enge in den Zu- und Ausfahrten der neuen Bussteige. Auch heute ist bei der Befahrung der neuen Anlage Geschick nötig. Auf dem Gelände der alten Bussteige entstand ein Parkplatz. Die alte Wartehalle mit Fahrkartenverkaufsstelle wurde durch den Neubau eines Imbisspavillons ersetzt.
Bauarbeiten F
Samstag, 21. August 1999
Zwischen Kantstraße und Heilbronner Straße wurden im Zuge der Fürstenwalder Straße und der Ernst-Thälmann-Straße etwa 750 Meter Gleis aus dem Jahr 1983 erneuert. Die neuen Rillenschienen ruhen fortan auf einer Betontragplatte und sind zur Lärmminderung mit Gummi ummantelt. Der Deckenschluss erfolgt mit Gussasphalt, bisher mit Betonplatten. Begonnen haben die Arbeiten am 19. Juni und konnten am 21. August mit einer Woche Verzug fertiggestellt werden. An der Haltestelle Kleistpark wurden die Gleise leicht zum nördlichen Bürgersteig verschwenkt und der Bordstein etwas erhöht. In Richtung Messegelände entstand so eine behindertenfreundliche Haltestelle. An der Haltestelle Kantstraße wurde auf die Verschwenkung verzichtet. In Richtung Innenstadt ist an beiden Stationen weiterhin die Fahrbahn zu überqueren.
Gleisbau Platz der Republik
Samstag, 9. Oktober 1999
Seit Mitte August wurde die Kreuzung Platz der Republik mit ihren umfangreichen Gleisanlagen und Weichen erneuert. Den letzten größeren Umbau in diesem Bereich gab es im Jahr 1983. Im Zuge der Arbeiten wurden die Gleisverbindungen von der Logenstraße in die Karl-Marx-Straße, von der Lindenstraße in die Logenstraße, sowie die zweigleisige Verbindung zwischen Lindenstraße und Karl-Marx-Straße entfernt. Mit dem Umzug des Betriebshofes von der Bachgasse nach Neuberesinchen hatten die genannten Anbindungen an die Logenstraße ihre Bedeutung verloren. Fahrten vom Stadion zur Europa-Universität oder von der Europa-Universität zur Lebuser Vorstadt sind damit nicht mehr möglich. Auch die seit 1985 nur noch bei Umleitungen genutzte Verbindung der Äste zum Stadion und zur Lebuser Vorstadt gehört damit der Vergangenheit an. Die Zahl der Weichen auf dem Platz der Republik sank von 8 auf 2.
Ebenfalls erneuert wurden Gleise und Bahnsteige im Zuge der Heilbronner Straße zwischen der Einmündung Bahnhofstraße und der Kreuzung Platz der Republik. Dabei wurden Gleisabstände aufgeweitet, so dass die Straßenbahngleise seitdem vom Bus mitbenutzt werden können und Bus und Bahn auf einer eigenen ÖV-Spur (Spur für den öffentlichen Verkehr) am übrigen Autoverkehr vorbei rollen. Zur Lärmminderung wurden die Schienen mit Gummi ummantelt und mit Beton bis zur Unterkante des Schienenkopfes verfüllt. Auch die Haltestelle Zentrum erhielt einen neuen Gleismittenabstand zur Mitbenutzung für Busse. Durch den Einbau von Kasseler Sonderbordsteinen sind ihre Bahnsteige nun behindertenfreundlich nutzbar.
Beim Umbau der Kreuzung Platz der Republik verschwanden die letzten beiden Weichensteuerungen mittels Fahrleitungskontakt im Frankfurter Netz. Die einzig verbliebene Schaltweiche erhielt eine Steuerung mit induktiver Meldeübertragung (IMU-Steuerung). Aufgrund der Elektrik moderner Straßenbahnfahrzeuge, die zusätzlich zum Traktionstrom Energie für Zusatz- und Hilfseinrichtungen aufnehmen und dabei ungewollte Weichenumstellungen hervorrufen können, sind Weichenschaltungen mit Fahrleitungskontakt in Deutschland seit 1996 verboten. Auch am Platz der Republik kam es 1994 dadurch zu einem Unfall. Im Zuge der Streckensperrung wurde weiterhin der Gleiswechsel in der Logenstraße entfernt.
Während die Strecken zur Europa-Universität und zum Stadion ab 9. Oktober wieder befahrbar sind und somit die Linien 2, 4 und 6 wieder nach Fahrplan fahren, bleibt der Abschnitt in die Lebuser Vorstadt noch bis November gesperrt. Im Bereich der späteren Haltestelle Brunnenplatz wird auch hier der Gleismittenabstand auf 3,60 Meter erhöht und weiterhin die festverlegte Einfachfahrleitung durch eine selbst nachspannende ersetzt.