Brandenburgs Meterspurbetriebe schreiben Stra
Mittwoch, 13. Juni 2018

Die Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder) haben 24 Niederflur-Straßenbahnfahrzeuge, mit einer Option über 21 weitere Wagen, ausgeschrieben. Die Bahnen sollen einen Niederfluranteil von mindestens 70 % aufweisen. 13 Fahrzeuge sind für Frankfurt vorgesehen, sieben für Cottbus (mit Option für 13 weitere Wagen) und vier für Brandenburg (Option für acht weitere). Um die Beschaffung möglichst effizient zu gestalten, haben sich die Auftraggeber dazu entschieden, ein gemeinsames Vergabeverfahren durchzuführen. Die Auftraggeber bleiben dabei jeweils für ihren eigenen Beschaffungsbedarf verantwortlich. Es werden 3 separate Aufträge vergeben; die zu schließenden Verträge sind weitestgehend einheitlich, können sich aber in einzelnen Details unterscheiden.

Die Bestellung hat eine lange Vorgeschichte. Schon in den 1990er Jahren gab es erste Pläne, dass die Brandenburger Betriebe mit 1.000 mm Spurweite gemeinsam neue Straßenbahnen beschaffen. Eine Einigung konnte damals nicht erzielt werden. Auch in den letzten Jahren sollen gemeinsame Bestellabsichten vorhanden gewesen sein. Doch keiner der drei Betriebe hat die Finanzierung lösen können. Zuletzt preschte der Frankfurter Verkehrsbetrieb vor und schrieb 2015 fünfzehn Niederflurbahnen aus. Zu einer Bestellung konnte man sich nicht durchringen, weil man auf finanzielle Unterstützung durch das Land Brandenburg hoffte. Im Herbst 2017 zogen die beiden einzigen Bewerber Solaris (Polen) und Skoda (Tschechien) ihre Angebote nach etwa zwei Jahren Warten auf die Bestellung zurück.

Erst Ende 2017 hatte das Land entschieden, bis 2022 insgesamt 48 Millionen Euro Zuschüsse für die Förderung der Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr und für neue Straßenbahnen in Brandenburg bereitstellen zu wollen. Die Anschaffungskosten der 13 Wagen für die Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (SVF) belaufen sich auf mindestens 32 Millionen Euro, die größtenteils kreditfinanziert werden sollen. Dafür hatten die Stadtverordneten mit einem Beschluss im April 2017 den Weg frei gemacht. Das Land gibt als Förderung rund 7 Millionen Euro verteilt auf mehrere Jahre dazu. Anfang 2021 werden die ersten Wagen in Frankfurt erwartet. Die Fahrzeuge sollen bis 31.12.2026 geliefert sein.

Die Auftragsbekanntmachung zur Ausschreibung kann hier im pdf-Format eingesehen werden.

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