Studie zum Stra
Samstag, 16. Juli 2011

Mit einigen Monaten Verspätung ist die Studie zum Ausbau der Straßenbahn Frankfurt (Oder) für die Öffentlichkeit einzusehen. Untersucht werden Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit von Straßenbahn-Neubaustrecken in den Stadtteil Frankfurt-Nord, auch Hansaviertel genannt, sowie in Frankfurts polnische Nachbarstadt Słubice. Die Studie kann am Ende dieses Artikels heruntergeladen werden.

Nicht zum ersten Mal wurde einer Straßenbahnstrecke über die Oder nach Słubice bescheinigt dass sie machbar und ökonomisch sinnvoll wäre. Favorisiert wird in der Studie eine mit 1,15 km relativ kurze Strecke (Variante 1a) mit drei Haltestellen in Słubice. Endpunkt der Linie wäre der Słubicer Heldenplatz (Plac bohaterów). Die Baukosten lägen bei 25 Mio. Złoty (etwa 6 Mio. Euro). Vorteil dieser Lösung wäre eine mögliche Erweiterung zum Stadion im Südosten Słubices, in dessen Nähe sich der große Markt befindet. Bereits 2005 war die Anbindung Słubices ans Frankfurter Straßenbahnnetz beschlossen worden. In einer Bürgerbefragung hatten Frankfurter Wähler das Projekt damals jedoch abgelehnt. Die letzte Frankfurter Netzerweiterung stammt noch aus der DDR-Zeit. Seitdem ist kein einziges, nach der Wende neu entstandenes, Verkehrsbedürfnis mit der Straßenbahn beantwortet worden. Frankfurts Straßenbahn läuft Gefahr an den Verkehrsstromen des neuen Jahrhunderts vorbei zu fahren.

Die Studie untersucht weiterhin detailliert eine Straßenbahnanbindung des Einkaufszentrums am Spitzkrug und des Frankfurer Hansaviertels. Bereits in den 1940er Jahren war eine O-Buslinie in diesen Stadtteil geplant. Seit 1929 bedient die Buslinie A (1998 in Linie 980 umbenannt) das Hansaviertel. In den 1970er Jahren wurde der Stadtteil umfangreich erweitert. Eine Tramanbindung unterblieb damals jedoch. Während der Planungsphase des Neubaugebietes war die Gesamteinstellung des Straßenbahnbetriebes in Frankfurt (Oder) vorgesehen. In den 1980er Jahren wurde letztmalig eine Straßenbahnlinie in Frankfurts Norden geplant und teilweise sogar vorbereitet. So findet man an der Kieler Straße einen Fußgängertunnel unter der Bundesstraße 112, der eine geplante Straßenbahnhaltestelle erschließen sollte. Die nun vorgestellte Studie äußerst sich jedoch wenig euphorisch zu einer Straßenbahnlinie ins Hansaviertel. Bei hohen Kosten wären die zu erwartenden Fahrgastzuwächse gering.

» Download der Studie (pdf, ca. 2,6 MB)